Jakob Fugger der Ältere

Stammvater der Fugger von der Lilie
* 1398 in Augsburg
+ 1469 in Augsburg
Handelmann in Augsburg, des großen Rates 1453-54, Richter 1455-56, Zwölfer der Weberzunft 1450-57, 1466; tritt nach 1466 in die Kaufleutezunft über

Vater:  Hans Fugger, Weber in Augsburg (ca1345-), in Augsburg 1367, Bürger 1370
Mutter: Elisabeth Gfattermann (ca1360-)
  1. Ehe: 13-Apr-1441: Barbara Bläsinger (4-Mai-1419-23-Jul-1497 in Augsburg)
    1. Ulrich I. (1441-1510) oo 1479: Veronika Lauginger (-1507)
    2. Andreas  (1443-in Venedig), ledig
    3. Anna (27-Okt-1444-1485) oo 1468: Hektor Mühlich Handelsmann (Kramer) in Augsburg (c.1415-1490)
    4. Hans (21-Okt-1445-29-Okt-1461 in Venedig), ledig
    5. Marx (Marcus) (27-Mar-1448-19-Apr-1478 in Rom), Domherr in Augsburg 1474-75, Propst v. St. Johann in Freising 1477
    6. Peter (17-Feb-1450-30-Aug-1473 in Nürnberg), ledig
    7. Georg, Kaufmann in Augsburg (1453-1506) oo 1486: Regina Imhof (1465/68-1526)
    8. Barbara (28-Mai-1455-8-Feb-1533) oo 12-Okt-1479: Konrad Meuting d.J., Kaufmann zu Augsburg, Agent der Fugger in Tirol (1448/55-1534)
    9. Walburga (26-Feb-1457-1500) oo 12-Apr-1485: Wilhelm Rehm, Kaufmann in Augsburg, Verfasser einer Augsburger Chronik (1462-1529)
    10. Jakob, der Reiche (1459-1525) 1oo Sibylla Arzt (c.1480-1546)
    11. Ursula (1-Okt-1461-6-Mar-1462)

Im Buch von Martha Schad: Die Frauen des Hauses Fugger von der Lilie, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) Tübingen, 1989 steht auf  S. 19-20.
"Anna Fugger wurde die Ehefrau des Kaufmanns und späteren Chronisten Hector Mülich; dieser war zweifellos ein wohlhabender Mann, der führende Repräsentant der Kramerzunft und damit u.a. Mitglied des Kleinen Rates der Stadt Augsburg. Verwandtschaftliche Beziehungen zu einem weiteren Chronisten und Kaufmann, nämlich Wilhelm Rehm, ergaben sich durch dessen Heirat mit Walburga Fugger, der Schwester von Hector Mülichs Ehefrau. (Vgl. hierzu Weber, Geschichtsbeschreibung in Augsburg. Hector Mülich und die reichsstädtische Chronik des Spätmittelalters (=Abhandlung zur Geschichte der Stadt Augsburg - Schriftenreihe des Stadtarchivs Augsburg Band 30), Augsburg 1984, S. 50ff)
Wurden diese beiden Schwäger Jakob Fuggers vom Geschäft ferngehalten, so scheint dies bei dem Ehemann der Barabara Fugger, Konrad Meuting (oo 1479), genau das Gegenteil gewesen zu sein. Unter den Geschlechtern, die im Jahre 1368 unter die Zünfte gingen, waren auch die Meuting (Striedler, S. 98), die patrizischen Ursprungs waren. Aus dieser ehelichen Verbindung seiner Schwester Barbara zog Jakob Fugger [der Reiche] den größten wirtschaftlichen Nutzen. Zu Beginn des 15. Jahrhunders war die Meuting-Gesellschaft die "größte Augsburger Handelscompanie" (Ebenda, S. 98. Zorn, Augsburg -Geschichte einer deutschen Stadt, Augsburg 1972, S. 143). So brachte es die Heirat mit sich, daß in hohem Maß die Erfahrungen der Meuting-Gesellschaft und deren geschäftliche Verbindungen, "deren Wert nicht abzuschätzen ist" (Steiner, Die Meuting in Augsburg, München 1978, S. 54), den Fugger-Brüdern zugute kamen. Konrad Meuting übernahm die Fuggerische Vertretung in Antwerpen. Auch die Leitung der Innsbrucker Faktorei und die der Faktorei in Hohenkirchen lag eine Zeitlang in seinen Händern. Die Übernahme der Faktoreien erfolgte zeitweise unter dem Namen Meuting, "was den Fugger-Brüdern in Augsburg umso angenehmer war, als sie mit ihrem eigenen Namen nicht die Aufmerksamkeit auf sich lenkten und ihre Interessen über längere Zeit im Verborgenen blieben" (Ebenda, S. 54). Die große Wertschätzung der Familie seiner Schwester zeigt Jakob Fugger in den äußerst großzügigen Zuwendungen an diese seinem Testament vom 22. Dezember 1525. (Siehe dazu Kapitel VI.I.4)"
Trennung des Geschäfts Andreas d.R. und Jakob d.Ä.: "Erst knapp vor dem Ableben des Andreas setzte man sich 1454 auseinander" (Quelle Q: S. 29)
Vermögen: "Auf der Stufenleiter stand in Augsburg Jakob der Alte Fugger am zwölften, die Witwe seines Bruders auf dem dreiundzwangisten Platze. Unzerteilt wäre das Familienvermögen mit 10.390 Gulden etwa zur vierten Stelle aufgestiegen. Es hätte sich dicht hinter der Gruppe maßgeblicher Finanzmänner aus den Sippen Meutting, Hämmerlin und Öhem befunden."
(Quelle Q: S. 29/30)
zu Walburga: entsprechend Quelle E Tafel 34, allerdings ist dieselbe Walburga auch in Tafel 33 mit denselben Daten erwähnt.
Hierzu die Quellen von Marianne Fugger: 
"Walpurga Fugger * 25.02.1457 - 1500, verheiratet mit Konrad Schneider, einem Schreiber in den Welser Schreibstuben.
Im Steuerbuche 1470 ist Cunrat Schneider als Schwiegersohn der Andreas Fuggerin genannt.  Quelle: Die Anfänge der Fugger (bis 1492), Studien zur Fuggergeschichte,
Dr. Max Jansen, Leipzig 1907, S. 25.
Eine zweite Ehe mit Wilhelm Rehm, wie es in Europäischen Stammtafeln steht, ist falsch. Wilhelm Rehm hat 09.03.1485 Walburga Fugger von der Lilie geheiratet."
Somit scheint klar, dass sowohl Andreas als auch Jakob Fugger eine Tochter Walburga hatte. Dass Geburtstag und Todesjahr gleich ist, ist allerdings höchst unwahrscheinlich.


Quellen: B, E, H, Q; R, S

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Änderungsstand: 08-Aug-2007 21:50einz Wember Augsburg