Die Kirche St. Martin in Westenhofen/Schliersee

Im Jahre 779 gründeten 5 Brüder aus dem Hause Waldeck das Kloster auf dem Kirchbichl (Kirchbühel) zwischen Althausham und Westenhofen. Das Kloster ist vermutlich von den Hunnen [muss sicher Ungarn heissen] um 907 auf dem Kirchbichl zerstört worden. Im Jahre 1140 wurde das Kloster Schliers durch die Herrn von Waldeck und von Bischof Otto von Freising in ein Chorherrnstift mit Laienbrüder verwandelt. Der Sage nach sollte die Kirche wieder auf dem Kirchbichl erstellt werden, aber ein Zimmerer hat sich beim Behauen der Balken verletzt und das Blut tropfte auf die Holzspäne. Raben sollen nun der Sage nach diese Späne nach Westenhofen getragen haben. Dies wurde als Zeichen angesehen, nicht mehr auf dem Kirchbichl das neue Kloster zu erstellen sondern in Westenhofen. 1346-1349 beschädigte ein großer Brand die Stiftskirche. Das Kloster stand jedoch nicht mehr auf seinem ursprünglichen Platz in Westenhofen, sondern in Schliers und kam 1142 unter die Schirmherrschaft der Waldecker. Im Jahre 1495 wurde das Chorstift mit jenem von Illmünster vereinigt und aus beiden das Hofkollegialstift an der Liebfrauenkirche zu München gebildet. Die Chorherrn leisteten einer Aufforderung des Herzogs von Bayern Folge und übersiedelten zur Übernahme des Hofstifts nach München. Die Kirche von Westenhofen von heute [St. Martin] wurde 1734 neu erbaut, 1737 fertiggestellt, aber erst 1758 eingeweiht. In dieser Zeit wurden die "mehrigsten sonn- und feyertäglichen Gottesdienste" hier abgehalten. Erst 1884 (Entschließung des Erzbischöflichen Ordinariats) fanden diese Gottesdienste in der Pfarrkirche Schliesee statt.


Das Grab des Wilderers Georg Jennerwein in Westenhofen mit der Kirche St. Martin

Das Grab (vergrößert)

Das Lied vom Wilderer Jennerwein

 Quellen: E: Hausham, Beiträge zur Chronik unseres Ortes, bearbeitet von Wilhelm Hausmamn und Franz Xaver Silbernagl, Verlag Martin Glasl Hausham, als Hefte erschienen 1960-1970;
F: Kulturgeschichtliche Entwicklung von Hausham von Hans Windisch, Wachtmeister, Miesbach 1910
Personenindex von Maxlrain und Hohenwaldeck

Heinz Wember
Änderungsstand: 10-Jan-2009 upd 05-Mai-2018

z Wember Augsburg